Tja ich bin der weltberühmte Weihnachtswichtel Snorre!
Wer es nicht mitbekommen hat, ich war die gesamten Dezembertage über im Haus der Großen, oder wie die Hortis es nennen „ HDG“ tätig. Und mit tätig meine ich überaus kreativ, sportlich und handwerklich unterwegs, dazu später aber mehr.
Schon bei meinem Anflug auf Lemwerder konnte ich auf den vielen Plakaten verschiedener Geschäfte und Einrichtungen lesen, wie sehr sich die Kinder wünschten mich wieder zu sehen.
Zack, Bäng, Buff, war ich mit all meinen Umzugskartons durch die „Snorredoor“ im HDG gelandet.
Zu meinem Entsetzen musste ich aber feststellen, dass im HDG tote Hose war… ihr habt richtig gehört, kein Empfangskomitee und keine Menschenseele zu sehen. Wie sich später herausstellte, war der gesamte Hort Lemwerder im Notdienst. Krankheitsbedingter Ausfall vieler Pädagogen. Eine Grippewelle hatte gewaltig zugeschlagen.
Naja und was macht ein Wichtel der Langeweile hat? Richtig… er beschäftigt sich mit seiner überaus kreativen Ader. Da ich ja Zeit hatte, startete ich mit dem Umstellen sämtlicher Möbel in allen Räumlichkeiten. Das Sofa kam ins Büro, die PC`s standen im Kickerraum auf der Fensterbank, Tische und Stühle wurden alle in einer Ecke übereinander gestapelt, sodass alle Kinder einschließlich der Pädagogen auf dem Fußboden essen mussten. Wolldecken kamen in den Kühlschrank und alle Obstsorten bekamen plötzlich Augen. War das ein Spaß! Ihr fragt euch sicherlich wie ich das geschafft habe. Ratze – püüh Schrumpfzauber überall verstreut, alles umgestellt und im Anschluss Vergrößerungszauber verwendet… und alles war erledigt.
Und dann endlich hörte ich sie… die freudigen, glücklichen Stimmen aller Kinder. Das war ein unglaublicher Gänsehaut Moment für mich und ich wusste, es wird eine wunderschöne Zeit auf mich zukommen. Als Dank dafür, dass ich wiedergekommen bin, stellten die Kinder einen wunderschönen, selbstgebauten Spielplatz für mich auf. Es sollte mir an Nichts fehlen, ein Klettergerüst, zwei Schaukeln, eine Rutsche und sogar ein Trampolin zierten meinen Spielplatz. Wenn ich mich erholen wollte, standen zwei Stühle und ein Tisch bereit und ein Lagerfeuer mit zusätzlichen Brennholz sorgten für pure Entspannung.
Jeden Tag bekam ich von den Kindern zauberhaft geschriebene Briefe, die ich alle mit viel Freude beantwortet habe. Kein Tag verging, ohne dass ich irgendeinen lustigen oder kreativen Schabernack trieb. Mal kleidete ich alle Toiletten im Haus mit Geschenkpapier ein, ein anderes Mal durfte jedes Kind einen Zaubersamen in einen Blumentopf pflanzen um am nächsten Tag sehen zu dürfen, dass daraus ein Lutscher gewachsen ist.
Darüber hinaus bekamen sie einmal die Aufgabe von mir, ein 500 teiliges Puzzle in 4 Tagen fertig zu stellen. Wenn sie es schaffen, würde die gesamte Besteckschublade in der Küche mit Süßigkeiten gefüllt sein. Natürlich haben sie es in gemeinschaftlicher Zusammenarbeit erledigt und in Anbetracht dessen, dass täglich nur ca. 1 Stunde dafür zur Verfügung stand ( die Hausaufgaben nahmen viel Zeit in Anspruch) war es eine grandiose Leistung.
Aber die Krönung meinen Wichteldaseins war… meine Wichtelparty… versehentlich wurde zu viel Wichtelzauber von den Kindern verstreut und somit kamen 1367 Wichtel in das HDG. Es wurde gefeiert was das Zeug hergab kurz gesagt… hier ging die Luzi ab. Zum Aufräumen wie ihr euch denken könnt, war leider keine Zeit. Der neue Tag brach an, alle Wichtel zogen von dannen und mich überkam die Müdigkeit. Kurz um… ich viel in einen langen, langen, sehr langen Schlaf. Auch dieses Mal wieder konnte ich mich auf die Unterstützung aller Kinder verlassen. Mit lauter Musik im Haus wurden alle kreativen Malereien an den ausgehängten Türen beseitigt. Es wurde gesaugt, gewischt und alle Möbel wieder aufrecht an ihren Platz zurückgestellt.
Ja, ein ganz tolles Haus dieses HDG! Aber nun rückte mein Auszug näher, um auch mit meiner Familie ein schönes Weihnachtsfest zu verbringen. Bevor ich aber in den Umzugsschlitten stieg, schrieb ich meinen letzten Brief an das HDG und kündigte ein erneutes Wiedersehen im Dezember 2023 an, da ich selten so viele wundervolle, hilfsbereite und respektvolle Kinder auf einen Haufen gesehen habe.